Bibelgarten

Neuzugänge 2016

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Dank der Sammlerleidenschaft einiger Pflanzenbegeisterter und dem Botanischen Garten in Graz können wir
im Bibelgarten heuer einige Neuzugänge bewundern. Endlich war es möglich, die Johannisbrotbäume,
von denen der letzte die Überwinterung leider nicht überstanden hat, zu ersetzen. DIe deutsche Bezeichnung geht auf Johannes den Täufer zurück, der sich bekanntlich in der Wüste sehr karg ernährt hatte und angeblich die Früchte dieses Baumes gegessen hat.
Zwei neue Zistrosen haben wir erstanden: Die bei uns kaum erhältliche “lorbeerblättrige” Zistrose mit ihren lederartigen dunkelgrünen Blättern und eine “Cistus longifolia” mit langen schmalen Blättern und cremefarbenen Blüten mit auffälliger Zeichnung. Beide sowie auch die schon länger im Garten beheimatete “cistus incanus” dienten schon in der Bibel als Heil- und Räuchermittel.

 

 

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Eine speziell im Nahen Osten beheimatete Salbeiform konnte erstanden werden: der weiße Salbei mit weißen Blüten und das Besondere: die Blätter sind als Schutz vor Wind und Sonne mit dicken weißen Haaren bedeckt.

 

Kinderstube

Da unser kleiner botanischer Garten weit davon entfernt ist, mit professionellen Methoden zu arbeiten, können wir immer nur staunen, wenn sich Überraschungen einstellen. Das gilt insbesondere, wenn sich seltene Pflanzen bei uns vermehren (lassen!).  So haben wir vor zwei Jahren im Unterholz unserer Miniweide am Teich einen Zedernnachwuchs entdeckt, der inzwischen in einem Topf zwischen Loorbeer und Myrte weiterwächst. Die Mutterpflanze, von der wir auch nicht sicher sein konnten, dass sie unser Klima vertragt, legt jedes Jahr um ca. 1m zu!

Bild3Bei den Vorbereitungen zum Einwintern entdeckten wir, dass unsere Myrrhe im Sommer zahlreiche Samen abgeworfen hatte und daraus im “Brucker Wüstensand” 6 kleine Myrrhen wuchsen – ohne unsere geringstes Zutun! Die Überwinterung hat nur eine überstanden – aber auf die können wir besonders stolz sein……normalerweise werden diese Weihrauchpflanzen auf der arabischen Habinsel kultiviert und beerntet.

Auch Cassia Senna hat Nachwuchs, der bereits Anfang Herbst mit einigen goldgelben Büten aufwartete. Dese Pflanze wird wegen ihrer leuchtenden Blüten mit dem “Brennenden Dornbusch” aus der Bibel in Verbindung gebracht. Zugegebenermaßen sehr weit hergeholt, aber eine sehr bemerkenswerte Überlegung geht von der Sprachwissenschaft aus: das Wort das die alteingesessenen arabischen Bauern noch heute für diese in den Bergen des Sinai wachsende Pflanze gebrauchen ist dasselbe wie das Hebräische des Alten Testaments.

Juni 2016, DI Christa Frömmer